Sicher in allen Lagen: Hof & Maschinen wetterfest machen

Der Winter macht gewöhnlich, was er will. Das zeigt sich in der Saison 2016/17 ganz besonders: Mal schneit es, mal friert es und jüngst zogen sogar schwere Unwetter über den Norden und Süden Deutschlands hinweg. Was also tun, damit bei der nächsten Hof- und Maschinenbegutachtung keine unangenehme Überraschung durch Wetterschäden winkt? Ein Überblick.

Infos kurz und knapp? Zur Checkliste geht’s hier lang.

Den Schlepper und Co. winterfest machen

Zum Ende der Saison bleibt der Schlepper für gewöhnlich lange Zeit stehen. Daher ist es aufgrund der niedrigen Temperaturen zum Winter hin unbedingt notwendig, den Traktor winterfest zu machen. Hierfür gibt es zwar keinen universellen Leitfaden. Aber schon einige nützliche Maßnahmen können dafür sorgen, dass die Maschine pünktlich zum Frühjahr wieder fahrbereit ist. Zum Schutz vor Wettereinwirkungen ist aber auch eine gründliche Reinigung vor Wintereinbruch empfehlenswert. Schmutzpartikel, die sich während der Arbeit mit dem Schlepper abgelagert haben, können mit Hilfe von Druckluftreinigung und entsprechenden Reinigungsmitteln entfernt werden. Das verhindert, dass Flüssigkeit durch die Partikel angesammelt wird und beugt so einer möglichen Rostentwicklung vor. Als zusätzlicher Rostschutz sollte ein spezieller Schutzfilm auf die Lackschicht des Fahrzeugs aufgetragen werden, um so zu verhindern, dass Haarrisse entstehen und Feuchtigkeit in den Lack eindringt. Es empfehlen sich umweltfreundliche Pflegeprodukte oder Auto-Polituren zu verwenden. Nach der Reinigung können alle Lager mit neuem Fett versorgt werden. Damit wird zuvor eingedrungenes Wasser verdrängt.

Optimalerweise wird das Fahrzeug auch über den Winter regelmäßig gefahren, um Frostschäden und Co. vorzubeugen. Lange Standzeiten können sich auch negativ auf den Reifendruck auswirken. Es ist daher ratsam, vorsorglich den Luftdruck der Reifen zu erhöhen. So kann überschüssige Luft entweichen, ohne dass am Ende zu wenig Reifendruck besteht. Vorsicht ist jedoch nicht nur äußerlich geboten: Um den Motor vor Korrosion zu schützen, sollte der Kühlerflüssigkeit unbedingt Frostschutzmittel beigemischt werden, sofern keine Luftkühlung vorliegt. Auch sollte beim Kraftstoff auf Winterdiesel umgestellt werden. Dieser hält niedrigeren Temperaturen (bis -20° Celsius) als herkömmlicher Sommerdiesel stand. Dabei sollte der Motor beim Wechsel so lange laufen bis auch der Sommerdiesel vollständig durch die Leitungen gelaufen ist. Zuletzt gilt auch bei Batterie und Keilriemen Vorsicht: Um Verschleiß der Batterie vorzubeugen, kann diese über den Winter ausgebaut und regelmäßig aufgeladen werden. Unumgänglich ist der Ölwechsel der Maschine, der bereits zum Herbstende durchgeführt werden sollte. Dann ist die jeweilige Maschine noch warm, da sie zuvor regelmäßig in Benutzung war.

Landmaschinen und Zubehör sicher lagern

In erster Linie bietet bei Wind und Wetter eine stabile Unterstellmöglichkeit für Landmaschinen, Schlepper und Hilfsgeräte eine effektive Schutzmöglichkeit vor Hagel, Schnee oder Eis. Wer hierfür keinen eigenen Schuppen, Unterstand, Lagerzelt bzw. eine Lagerhalle besitzt, kann sich einen Stellplatz in einer bestehenden Halle mieten. Die Kosten hierfür sind je nach Größe der Halle und des Standplatzes variabel (ab etwa 30€/Monat). Auch versicherungsrechtliche Grundlagen sollten vorab mit dem Vermieter geklärt werden. Alternativ können Zeltgaragen ganzjährig eingesetzt werden, um nicht nur Maschinen, sondern bei Bedarf auch Weidetieren Schutz vor Niederschlägen zu bieten.

Wer Garten- und Kleingeräte selbst unterstellt, sollte darauf achten, dass diese separat von Selbstfahrern gelagert werden und vorab alles gründlich gereinigt wird, um eine wechselseitige Verteilung von Schmutzpartikeln zu vermeiden. Im Gegensatz zum Maschinenlack, sollten empfindliche Teile bei Landmaschinen nicht mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet werden, da sie sonst zu Schaden kommen könnten. Das gilt gleichermaßen für die Elektronik wie für den Motor oder auch Ventile.

Pflanzenschutzspritzen frostsicher lagern

Auch Pflanzenschutzspritzen sollten frostsicher eingelagert werden, um Schäden an der Spritze zu vermeiden. Am besten werden die Geräte nach der letzten Nutzung schon winterfest gemacht, damit sie erst gar nicht mit der Kälte in Kontakt kommen. Zur Einwinterung muss die Feldspritze gründlich von Pflanzenschutzmittelresten entleert werden. Dies passiert üblich auf dem Feld, indem die Spritze mit der angesetzten Verdünnung vollständig entleert wird. Die Säuberung kann auch auf dem Hof auf einer Waschplatte geschehen, wenn eine separate Entsorgung des kontaminierten Wassers gewährleistet ist. Wenn die Pflanzenschutzspritze nach der gründlichen Reinigung und Wartung in einem frostsicheren Gebäude einquartieret ist, dann ist sie optimal auf den Winter vorbereitet.

Wetterfestigkeit für Haus und Hof

Wetterwechsel werden in den vergangenen Jahren immer extremer und Unwetter kommen nachweislich häufiger vor. So ist im Zuge des Klimawandels laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in unseren Breitengraden in den kommenden Jahren mit häufigeren Niederschlägen zu rechnen. Das hat auch Auswirkungen auf Heim und Betrieb. Häuser sind ebenfalls stärkeren Wetterbelastungen ausgesetzt und müssen entsprechend stabiler konstruiert sein, um einen umfassenden Versicherungsschutz zu gewährleisten. Seit 2011 gilt beispielsweise für Neubauten und Sanierungen von Gebäuden die gesetzliche Vorschrift zur Windsogsicherung für Dächer mit Dachziegeln und –steinen. Darunter versteht sich eine ausreichende Befestigung der Dachabdeckung gegen Windschäden. Dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks zufolge bedeutet das auch für betriebliche Gebäude eine verstärkte Sicherung der Ziegel und Steine mit Verklammerungen.

Das ist nicht zuletzt wegen der Verkehrssicherungspflicht entscheidend, denn Hausbesitzer sind verpflichtet, die Umgebung gegen herabfallende Dachziegel und-steine zu sichern. Andernfalls haften diese für eventuelle Personen- und Sachschäden und weder Gebäude- noch Haftpflichtversicherung greifen. Das gleiche gilt auch für Bäume innerhalb des Grundstücks. Sind Äste oder gar der gesamte Baum morsch, muss dieser beschnitten oder ganz gefällt werden. Regelmäßig sollten deshalb Kontrollen der Beschaffenheit von Dächern und Bäumen vorgenommen werden. Ist alles nachweislich wind- und wetterfest, greift auch der Versicherungsschutz.

Guter Rat zum Schluss

Winterzeit ist Wartungs- und Inspektionszeit. Wer also zum Saisonstart keine böse Überraschung erleben möchte, sollte sowohl allgemein zur Winterzeit als auch nach Unwettereinbrüchen die Maschinen gründlich prüfen und eventuell entstandene Mängel beseitigen. So ist die Landmaschine passend zur Saison wieder einsatzbereit.